Wie verfasse ich eine Beileidskarte?
Eine einfühlsame Kondolenzkarte zu verfassen fällt vielen Menschen sehr schwer. Ein paar einfache Ratschlägen helfen, die richtigen Worte zu finden.
Warum ist es so schwer eine einfühlsame Beileidskarte zu verfassen? Im Prinzip sollte es ja recht einfach sein, die richtigen Beleigsworte zu finden, dem man gut kennt. Aber selbst versierte Kartenschreiber fühlen sich im Trauerfall oft genötigt, nach Stichworten zu googlen, wie beispielsweise „Text für einen Trauerkarte“. Wem das selbst schon einmal so passiert ist, der sollte sich dafür auf keinen Fall dafür schämen. Sich in einem so hochemotionalen Fall, wie dem Verlust eines nahestehenden Menschen, Hilfe zu suchen und sei es bei einer Suchmaschine, ist eine vollkommen natürliche Reaktion.
Im Gegenteil! Dass Sie sich die Mühe machen, nach den richtigen Worten zu googeln, zeigt, dass Sie mitfühlend handeln. Sie haben vielleicht nicht die perfekt passenden Worte im Kopf, aber die richtige Einstellung – und das ist es, was wirklich zählt.
Um das Verfassen einer Kondolenzkarte einfacher zu machen, gibt es ein paar hilftreicher Ratschläge.
Richtig
- Suche eine schlichte Karte aus. Oftmals ist es verführerisch eine ausgefallene Trauerkarte auszuwählen, weil man meint, ein oppulentes Design könnte über die eigene Sprachlosigkeit hinwegtäuschen. Das Gegenteil ist der Fall. Eine schlichte Karte gibt dem persönlich geschriebenen Text deutlich mehr Wert, so kurz er auch sein mag. Es wird klar, dass man sich wirklich Gedanken gemacht hat um eine persönliche Nachricht zu verfassen.
- Überlegen Sie genau, was Sie über den Trauernden wissen. Eine Trauerkarte mit einem christlichen Symbol mag manchmal zwar sehr schön aussehen, verfehlt aber ihr Ziel, wenn der Empfänger nicht gläubig ist. Überlegen Sie beim Schreiben ganz genau, was zu dem Trauernden passt. Mag er eine spezielle Sorte Blumen? Welche Farben liegen ihm? Hat er einen Lieblingsautor, von dem ein Zitat passen wäre?
- Schreiben Sie mit der Hand. Eine handgeschriebene Karte ist deutlich persönlicher., als eine, die mit dem Computer verfasst und dann ausgedruckt worden ist. Auch auf eine E-Mail oder WhatsApp sollte man möglichst verzichten. Viele Menschen bewahren Beiliedsbriefe und -postkarten auf, und finden Trost darin, sie von Zeit zu Zeit wieder hervorzuholen und durchzusehen.
Falsch
- Lassen Sie die genauen Umstände des Todesfalls lieber unerwähnt. Eine Trauerkarte soll Trost spenden. Daher ist es nicht empfehlenswert sie zu nutzen, um nochmal an die genauen Todesumstände des Verstorbenen zu erinnern. Nach dem Motto: „Hätte er an diesem Tag bloß nicht das Auto genommen, dann wäre es nicht zu dem Unfall gekommen.“ Versuchen Sie lieber tröstende Worte für den Trauernden zu finden. Manchmal reicht schon ein schlichtes „Wir denken an Dich.“
- Schreiben Sie nicht, er oder sie seien jetzt an einem besseren Ort. Ganz egal, ob der Hinterbliebene gläubig ist oder nicht. Im akuten Trauerfall will man nicht hören, dass der Verstorbenen jetzt an einem besseren Platz sei. Denn Trauer hat ja auch etwas mit einem ganz persönlich zu tun. Oft gibt es das Gefühl, man sei allein oder sogar im Stich gelassen worden. Besser ist es, auf die Persönlichkeit des Trauernden und dessen Beziehung zu dem Verstorbenen einzugehen. Etwa mit einem Satz wie „er hat Dich bis zum Schluss geliebt.“
- Versprechen Sie nichts, was Sie nicht einhalten können. Im akutenTrauerfall sagt verspricht man leicht Dinge, die einzuhalten nachher, wenn der Alltag wieder einkehrt, oftmals schwer fallen. Wenn man sagt, „wir helfen auf dem Friedhof“ oder „wir kommen jeder Woche vorbei“, sollte man hundertprozentig sicher sein, dass man dieses Versprechen auch einhalten kann.