Michael Ballack trauert um Sohn
Fußball-Legende Michael Ballack hat bei einem tragischen Unfall seinen Sohn verloren – wie können Eltern einen solchen Schicksalschlag verarbeiten?

Fußballidol Michael Ballack hat bei einem tragischen Verkehrsunfall in Portugal seinen Sohn Emillio verloren. Quelle: Alamy Stock Foto / Foto: Zoonar GmbH
Für Eltern ist es eine absolute Schocknachricht, wenn dem eigenen Kind etwas passiert. So ein tragisches Schicksal ereilte jetzt Ex-Fußballprofi Michael Ballack, der am frühen Donnerstagmorgen seinen 18-jährigen Sohn Emillio bei einem Verkehrsunfall verloren hat. Der junge Mann hatte gerade seinen Schulabschluss gefeiert und war nach Medienberichten mit einem Quad auf einer nichtöffentlichen Straße unterwegs. Demnach befinden Ballack, seine Exfrau Simone, die Mutter des Jungen, und dessen Brüder aktuell in psychologischer Behandlung.
Trauerpädagogin Nicole Rinder kennt den Schmerz über den Verlust eines Kindes aus eigener Erfahrung. Ihr Sohn starb 1999 direkt nach der Geburt. Ihre Erfahrungen hat sie in mehreren Büchern verarbeitet und bringt sie bei der Beratung von anderen Waiseneltern ein. Nach dem traumatischen Ereignis habe sie Ess-und Schlafstörungen gehabt, berichtet Rinder in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung. Zudem bekam sie körperliche Beschwerden und erkrankte an einem schweren Hautleiden.
Ihr Weg aus dem Trauertief führte über den Austausch mit anderen Betroffenen. „Ich habe versucht, das Beste aus meinem Schicksal zu machen,“ sagt die ehemalige Arzthelferin. Für sie war das erste Jahr das Schlimmste. Es gab viele gute Ratschläge, oft den, wieder ein Kind zu bekommen. Doch man könne, so sagt sie, nicht ein Kind einfach durch ein anderes ersetzen. Stattdessen beschäftigte sie sich intensiv mit dem Thema Tod, schulte zur Trauerpädagogin um und wurde Mitinhaberin eines Beerdigungsinstitutes. In einem Fall wie der Familie Ballack empfiehlt sie unbedingt, die Trauer zuzulassen. Denn wer nicht trauert, werde eines Tages von der Trauer eingeholt.