Unzertrennlich – Ehepaar schreibt gemeinsames Buch über das Sterben
Inmitten des Schaffens riss der Tod die Literaten Marilyn und Irvin D. Yalom auseinander
Es war ihr größter Wunsch: Einmal gemeinsam ein Buch zu verfassen. Im betagten Alter von 87 und 88 Jahren und nach über sechzig Ehejahren waren die bekannten Schriftsteller Marilyn und Irvin D. Yalom gerade dabei, zusammen einen Roman zu schreiben. Doch der Tod hatte andere Pläne. Kurz vor Fertigstellung des Werks mit dem Titel „Unzertrennlich – Über den Tod und das Leben“ verstarb Marilyn Yalom, die zuvor mit einer Reihe viel beachteter Sachbücher aus dem Bereich Sozial-, Kultur- und Medizingeschichte Bekanntheit erlangt hatte. Darunter ausgezeichnete Werke wie „The Social Sex: A History of Female Friendship“ (dt. Titel Freundinnen) oder „How the French Invented Love“ (Wie die Franzosen die Liebe erfanden).
Ehemann Irving D. Yalom, von Haus aus Psychoanalytiker und Philosoph, stand nun vor der schweren Entscheidung, das Werk allein zu vollenden oder die Arbeiten daran abzubrechen. Yalom, selbst Autor von so bekannten Fachbüchern wie „Der Panama Hut oder Was einen guten Therapeuten ausmacht“ und „Die rote Couch“ entschied sich für das Erstere.
Herausgekommen ist ein Alterswerk, das von einer großen Liebe handelt und sich mit der geistigen Beziehung eines Paares beschäftigt, dass seit vielen Jahrzehnten miteinander verheiratet war. Da Marilyn zu Beginn der Arbeiten an dem Buch bereits schwer erkrankt war und wusste, dass sie bald sterben würde, ist der Umgang mit dem Tod eines der Schwerpunktthemen des Romans. Darüber hinaus erzählt er einfühlsam vom Leben im Alter, vom Ausscheiden aus dem Arbeitsleben, den Gedanken an die Familie und all den anderen Dingen, die Menschen beschäftigen, wenn ihr Leben sich dem Ende nähert.
Insgesamt ist das Buch eine wunderschöne Hommage an eine lebenslange Liebesgeschichte und deren Protagonisten Marilyn und Irvin D. Yalom.