Beileidsbekundungen – wie findet man die richtigen Worte im Trauerfall?
Viele Menschen sind überfordert, wenn Sie ihr Beileid bekunden wollen. Oft befürchtet man, sich im Angesicht eines Trauerfalls zu profan oder zu oberflächlich auszudrücken. Oder im Gegenteil, man hat Angst noch tiefere Wunden aufzureißen. Trauerbegleiter werden oft gefragt, was am besten zu sagen sei, wenn man jemandem kondolieren will, der gerade einFamilienmitglied oder eine andere nahestehende Person verloren hat.
Die simple Antwort hierauf ist, dass es so etwas wie eine perfekte Beileidsbekundung nicht gibt. Sein Mitgefühl und seine Trauer richtig auszudrücken hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Von den Begleitumständen des Todes ebenso wie vom Zeitpunkt des Zusammentreffens mit dem und der persönlichen Beziehung zum Trauernden.
Trotzdem ist es manchmal außerordentlich hilfreich, wenn man eine Idee bekommen kann, was andere als angemessen empfinden, um ihre Anteilnahme auszudrücken. Die US-amerikanische Therapeutin Lisa Williams hat bei einer Umfrage unter Betroffenen, Fachleuten, Kollegen und Angehörigen von Trauernden folgende 20 Sätze als besonders passend für unterschiedliche Situationen aufgenommen:
- „Du kannst jederzeit mit mir [über den Verstorbenen] sprechen. Sofort, nächsten Monat oder in einem, zwei, fünf oder zehn Jahren“
- „Es ist vollkommen in Ordnung, schlechte Tage zu haben. Sie erinnern Dich daran, was Du verloren hast. Aber es wird auch gute Tage geben, die Dich fühlen lassen, dass [der/die Verstorbene] immer noch bei Dir ist.“
- „Lass uns reden, wann immer Dir danach ist.“
- „Wir denken oft an [ihn/sie] und haben gerade gestern über [ihn/sie] gesprochen.“
- „Lass mich wissen, wenn ich helfen kann.“
- „Ich weiß nicht, was ich sagen soll – aber ich kann zuhören.“
- „[Er/Sie] wäre stolz auf Dich.“
- „Ich mache mir Sorgen um Dich. Hast Du schon einmal über Trauer-Beratung nachgedacht?“
- „Irgendwann werden wir einmal über [den/die Verstorbene/n] reden und Du wirst lächeln, anstatt zu weinen.“
- „Ein Teil [des/der Verstorbenen] lebt in uns weiter.“
- „Es gibt keinen richtigen oder falschen Weg zu trauern. Aber die Trauer wird Dein Leben für immer verändern.“
- „Es ist vollkommen in Ordnung, Dich zu fühlen, wie Du ich fühlst und Dich zu verhalten, wie Du Dich verhalten willst. Denn es ist Deine Trauer und nicht die von jemanden anders.“
- „Ich erinnere mich noch …“
- „Ich kann unmöglich fühlen, was Du gerade fühlst – aber ich bin da für Dich.“
- „Es ist ok, nicht ok zu sein.“
- „Wir stehen das zusammen durch.“
- „Ich kann nichts sagen, das ist einfach beschissen.“
- „Es tut mir leid.“
- „Ich denke an Dich.“
- „Ich bete für Dich/Euch.“