Wie schreibe ich eine Trauerkarte?
Im Trauerfall die richtigen Worte zu finden ist oft schwer – doch es gibt einige Tipps, die es einfacher machen.
Der Tod eines Menschen hinterlässt bei den Angehörigen eine große Leere und vor allem Schmerz. Wenn Familien im Freundes-, Bekannten- oder Kollegenkreis mit einem Todesfall konfrontiert werden, möchte man gern seine Anteilnahme und Mitgefühl ausdrücken und den Leidenden Trost spenden. Am besten gelingt das mit ein paar selbstgeschriebenen Zeilen, die den Hinterbliebenen Verbundenheit zeigt. Aber wie schreibe ich eine Trauerkarte und worauf muss ich achten? Mit den Tipps in diesem Beitrag kann nichts mehr schief gehen.
Was ist eine Trauerkarte?
Eine Beileidskarte oder Brief ist eine schriftliche Form der Anteilnahme oder Kondolenz an die Familie des Verstorbenen. Mit ein paar persönliche Worten, die am besten handschriftlich verfasst sind, drückt man die Trauer über den Verlust und tief empfundenes Beileid aus. Die Karte wird den Angehörigen per Post zugeschickt oder persönlich überreicht. Trauerkarten gibt es in Schreibwarengeschäften, Buchläden oder im Internet zu kaufen.
An wen schreibt man eine Trauerkarte?
Eine Beileidskarte richtet sich an die Familienmitglieder und Angehörigen des/der Verstorbenen oder auch an enge Freunde, um ihnen in dieser schweren Zeit Trost zu spenden und evtl. Unterstützung anzubieten. Die Karte hilft nicht nur den Angehörigen, sondern auch dem Verfasser selbst. Das Aufschreiben der eigenen Gefühle unterstützt die eigene Kummerbewältigung und erleichtert den Abschied zu dem/der Verstorbenen.
Befindet sich der Trauerfall im geschäftlichen Umfeld und man kennt die Familie des/der Verstorbenen nicht persönlich, ist es möglich, die Daten im Sekretariat des Unternehmens zu erhalten. Hier die richtigen Worte zu finden ist oft schwieriger, da man die Hinterbliebenen in den meisten Fällen nicht gut kennt. Wichtig ist es, Einfühlungsvermögen zu zeigen und tröstende Worte zu finden.
Wann wird eine Trauerkarte geschrieben?
Das Kondolieren sollte zeitnah geschehen, nachdem man vom Sterbefall erfahren hat. Der ideale Zeitraum, um den Hinterbliebenen Anteilnahme und Mitgefühl auszusprechen, liegt zwischen dem Erfahren des Todesfalls und der Trauerfeier. In dieser Zeit sind Zuspruch und Unterstützung am wichtigsten für die Angehörigen und geben Rückhalt. Wenn die Beileidsbekundung allerdings Tage oder Wochen später eintrifft, wirkt es auf die Trauernden mitunter aufwühlend anstatt tröstlich, da mühsam verheilte Wunden wieder aufreißen können.
Wie findet man die geeigneten Worte?
Angemessene Worte zu finden, um der Familie Trost zu spenden und Anteilnahme auszudrücken, fällt einigen Menschen nicht leicht. Dabei kommt es in einer Beileidskarte nicht auf die Länge des Textes an. Ein paar persönliche Zeilen und Hoffnung gebende Worte reichen aus. Wichtig ist es, sich dafür Zeit zu nehmen, denn ein paar schnell geschriebene Phrasen, wirken lieblos.
Aufbau einer Trauerkarte
Die Gliederung der Karte umfasst Anrede, Einleitung, Persönliches, Beileid, gegebenenfalls ein Hilfsangebot oder Wünsche und der Abschiedsgruß.
Anrede
Je näher der Kontakt zur hinterbliebenen Familie, umso persönlicher die Anrede.
Beispiele für die Anrede:
• Liebe/r [Vorname]!
• Liebe Familie [Familienname]!
• Liebe/r Frau / Herr [Familienname]!
• Sehr geehrte/r Frau /Herr [Name]!
• Sehr geehrte Familie [Name]!
Einleitung
Einen Anfang zu finden ist oft schwer. Man kann damit beginnen, über die Umstände zu schreiben, als man vom Ableben des/der Verstorbenen erfahren hat oder beschreibt die eigenen Gefühle, die mit dem Tod einhergehen.
Beispiele für die Einleitung:
• Es hat uns tief getroffen, als wir vom Ableben von … erfahren haben.
• Die Nachricht vom Tod deines Vaters bestürzt mich zutiefst.
• Mit tiefer Betroffenheit, hat uns die Nachricht vom Tod deines Sohnes erreicht.
• Wir möchten Ihnen unser tief empfundenes Mitgefühl zu Ihrem schweren Schicksalsschlag aussprechen.
• Es fällt mir schwer, die richtigen Worte zum plötzlichen Tod von … zu finden.
Persönliches/Erinnerungen oder Zitate:
In diesem Teil stellt man einen persönlichen Bezug zum Verstorbenen her. Das können Erinnerungen, gemeinsame Erlebnisse oder besondere Eigenschaften sein, die man sehr geschätzt hat. Wenn der Kontakt nicht ganz so nah war, bietet sich ein Trauerspruch an.
Beispiele für Persönliches:
• … hat sich immer für das Wohl anderer eingesetzt. Unsere Gespräche werden mir fehlen.
• Mit ihrer positiven Art, hat sie uns immer motiviert.
• Mir wird sein ansteckendes Lachen fehlen.
• Ich erinnere mich an …
• Wir werden nie vergessen, wie …
Trauerzitate:
• „Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann man nicht durch den Tod verlieren.“
Johann Wolfgang von Goethe
• „Man lebt zweimal: das erste Mal in der Wirklichkeit, das zweite Mal in der Erinnerung.“
Honoré de Balzac
• „Weine nicht, weil es vorbei ist, sondern lächle, weil es so schön war.“
Gabriel García Marquez
• „Das schönste Denkmal, das ein Mensch bekommen kann, steht in den Herzen der Mitmenschen.“
Albert Schweitzer
• „Abschied: wir lassen nur die Hand los, nicht den Menschen.“
Anke Maggauer-Kirsche
• „Nicht verloren, nur vorangegangen.“
Michelangelo
Beileidsbekundung
Aufrichtige Anteilnahme zeigt den Angehörigen, dass sie mit ihrer Trauer nicht allein sind und es Menschen gibt, die ihnen in der schweren Zeit beistehen.
Beispiele für Beileidsbekundungen:
• In dieser schweren Zeit werden meine Gedanken bei euch sein.
• In den schweren Stunden des Abschieds möchte ich mein tief empfundenes Beileid aussprechen.
• Wir teilen den schweren Verlust und sprechen unser aufrichtiges Beileid aus.
• Tief berührt sprechen wir Ihnen unsere tief empfundene Anteilnahme aus.
• In tiefer Trauer fühlen wir uns mit dir verbunden und bekunden unser aufrichtiges Mitgefühl.
Unterstützung anbieten
Ganz besonders ältere Menschen oder Alleinstehende sind mit den Aufgaben, die auf sie zukommen, und der Trauer oft überfordert. Hier kann Unterstützung angeboten werden, wie z.B. kleine Aufgaben im Alltag übernehmen, zuhören, spazieren gehen. Da es vielen Menschen schwerfällt, Hilfe anzunehmen, sollte man bei Gelegenheit nochmals darauf hinweisen.
Beispiele für Unterstützung:
• Lass mich wissen, wenn ich irgendetwas für dich tun kann.
• Gib mir Bescheid, wenn du Unterstützung brauchst.
• In dieser schweren Zeit, werde ich immer für euch da sein und mich regelmäßig bei euch melden.
• Bitte zögern Sie nicht, mich anzusprechen, wenn ich etwas für Sie tun kann.
• Wenn ich dir während dieser schweren Zeit irgendwie behilflich sein kann, bin ich für dich da.
Gute Wünsche und Hoffnung
Mit ein paar netten Worte werden den Hinterbliebenen zum Schluss Kraft und Trost für die schwere Zeit gewünscht. Vorsicht vor Sprüchen, wie „Das Leben geht weiter!“. Auch wenn es stimmt, möchten das die Betroffenen in dieser Phase der Trauer nicht hören bzw. lesen.
Beispiele für gute Wünsche und Hoffnung:
• Ich wünsche euch Kraft für die kommende Zeit. Die Erinnerung wird für immer bleiben.
• Nichts ist schwieriger, als einen geliebten Menschen loszulassen, aber in unseren Gedanken und Erinnerungen werden sie ewig leben.
• Wir werden in Gedanken bei euch sein und wünschen euch viel Kraft für die bevorstehende Zeit.
• Überwältigt von Trauer, möchte ich dir dennoch Trost spenden und dir Kraft für die schwere Zeit wünschen. … wird immer mit einem Lächeln in meiner Erinnerung verweilen.
Grußformel
Der Text wird zum Schluss mit einer angemessenen Grußformel und der Unterschrift beendet.
Beispiele für Grußformeln:
• In stillem Gedenken
• In liebender Erinnerung
• In freundschaftlicher Verbundenheit
• Wir sind in Gedanken bei dir.
• Mit schweigender Umarmung
• Mit tiefem Mitgefühl
Eine Trauerkarte zu verfassen ist nicht leicht und bedarf einiges an Einfühlvermögen, aber sie ist ein wichtiges Element, um den Hinterbliebenen Trost zu spenden, Hoffnung zu geben und ihnen das Gefühl zu geben, dass sie nicht allein mit ihrem Schmerz sind.
Quellen: