Hypnose gegen Trauer
Wenn die Traurigkeit nicht weichen will, helfen manchmal auch besondere Maßnahmen.

Die Trauer nach dem Verlust eines lieben Menschen ist ein ganz normaler Prozess. Bei jedem Trauernden zeigt sie sich in unterschiedlicher Qualität und Intensität. Auch die Art und Weise, wie wir mit Trauer umgehen, ist ebenso verschieden. Manchmal setzt sie sich bei einem Menschen so fest oder reißt einen Trauernden in eine tiefe Lebenskrise, dass professionelle Hilfe erforderlich ist. Die Hypnosetherapie gilt bei der Trauerbewältigung als äußerst hilfreich und erfolgreich.
Persönliche Trauerbewältigung
Trauer setzt sich aus verschiedenen Gefühlen und Geisteshaltungen zusammen. Trauernde haben ein tiefes Gefühl des Verlustes oder der Ungerechtigkeit. Weitere Emotionen können Verzweiflung, Wut, Ängste und Schuldgefühle sein.
Nicht selten bringt ein Todesfall einen Menschen auch an die Grenzen der großen Fragen unserer Existenz, dem woher, wohin und dem Sinn des Lebens.
Diese Vorgänge sind zunächst völlig normal. Trauer hält bei den meisten Menschen rund ein Jahr an, wobei die akute Phase meistens ganz anders aussieht, als die Trauer nach einem Monat oder nach einem halben Jahr.
Durch Gespräche mit Angehörigen, Seelsorgern oder auch der Arbeit der eigenen psychischen Regenerationsmechanismen verändern sich die Gefühle und Sichtweisen normalerweise mit der Zeit.
Wenn die Trauer nicht weniger wird
Der schlimmste Schmerz legt sich bei den meisten Trauernden nach vier bis acht Wochen. Bei manchen dauert es länger. Menschen gewöhnen sich mit der Zeit an die neue Situation, Lücken füllen sich und das Leben geht, wie man so schön sagt, weiter.
Wer voll im Leben steht und ein sicheres soziales Umfeld hat, verarbeitet Trauer in der Regel schneller, als Betroffene von Einsamkeit oder Menschen in sozialen Extremsituationen.
Weiter gibt es Fälle, in denen sich die Trauer festsetzt. Statt leichter zu werden, kann Trauer so zu einem quälenden Zustand werden, der über Wochen, Monate oder manchmal sogar Jahre hinweg anhält.
Das ist insbesondere der Fall, wenn ein Todesfall sehr tragisch war, Menschen früh gestorben sind, Schuldgefühle im Spiel sind oder Verbrechen sowie Unglücke passiert sind.
Schwer begreifliche Umstände können Angehörige in eine tiefe Krise mit vielen verbundenen Ängsten und Zweifeln stürzen.
Oft kumuliert sich Trauer im Leben eines Menschen. Viele Verluste reihen sich aneinander. Das müssen nicht immer nur Sterbefälle sein, manchmal trauern Menschen gleichzeitig auch um andere Dinge, wie verlorene Lebenszeit, Freunde oder Partnerschaften. Erfahren Menschen dann über einen längeren Zeitraum hinweg zu wenig Schönes, das die dunklen Zeiten ausgleichen könnte, kommt es zu einer tiefen seelischen Missstimmung.
Alle diese zusätzlich erschwerenden Umstände können zu schwersten Formen der Trauer und tiefen Depressionen führen.
Fühlen sich Trauernde hier angesprochen und lässt Trauer auch nach mehreren Wochen und Monaten nicht nach, ist
professionelle Hilfe angezeigt.
Gemeinsam den Schmerz überwinden
In manchen Bevölkerungsschichten und Kreisen bestehen noch gewisse Ressentiments gegen Psychiater oder Psychotherapeuten. Doch insgesamt nimmt die Akzeptanz dieser wichtigen Ärzte und Helfer heute zu.
Unsere Psyche kann genauso schnell krank werden und leiden wie der Körper und entsprechende Hilfe brauchen.
Die moderne Psychologie kennt eine ganze Reihe von Techniken zur Trauerbewältigung, von denen die Hypnose mit die einfachste und effektivste ist.
Sie gleicht einem Blick in die Seele und in die tiefen Schichten des Unterbewusstseins, zu denen der Verstand und das alltägliche Bewusstsein keinen Zugang haben.
Oft wissen Trauernde gar nicht genau, wieso sie einen Menschen nicht loslassen können oder Schuldgefühle einfach nicht besser werden.
Die Gründe hierfür können in Erlebnissen und psychischen Verknüpfungen liegen, die weit in der Vergangenheit liegen.
Ein Verlust in der Kindheit kann so schwer gewesen sein, dass Betroffene später Trauer nicht wie andere Menschen verarbeiten können.
Häufen sich traumatische Erlebnisse rund um Trauer und Verlust, kann sich das wie ein Schatten auf die Seele legen.
Ein Hypnosetherapeut hilft dabei, diese unbewussten Muster aufzuspüren, sie loszulassen und gegen heilsame Gefühle und Einsichten zu tauschen.
Hypnose gegen Trauer: Gute Therapeuten finden
Die Hypnosetherapie darf in Deutschland von ausgebildeten Hypnosetherapeuten, Psychologen, Psychiatern und Heilpraktikern angeboten werden.
Alle diese Menschen haben medizinische Vorkenntnisse und sind im Bereich der Heilung der Psyche des Menschen spezialisiert.
Während ein normaler Arzt mit einem Stethoskop den Körper abhört, klopft ein Psychotherapeut sozusagen den Geist und die Seele zunächst durch gezielte Fragestellungen ab.
Dabei bekommt der Therapeut einen Überblick über den psychischen Zustand des Trauernden, von den verbundenen Emotionen und Geisteshaltungen.
Wie lange das Gespräch vor der Hypnosesitzung dauert, ist unterschiedlich. Ebenso verschieden ist die Anzahl der Sitzungen, die notwendig sind, um tiefe Trauer zu lösen.
So läuft eine Hypnosesitzung ab
Heutzutage verwenden Hypnosetherapeuten Techniken mit leichten Formen der Trance.
Das bedeutet, dass Klienten während der Hypnose jederzeit bei Bewusstsein und voll ansprechbar bleiben.
Um die leichte Trance herbeizuführen und die Tore zum Unterbewusstsein zu öffnen, eignen sich diverse Atemtechniken und Visualisierungen. Von der physiologischen Seite betrachtet, ändern sich durch diese Techniken die Gehirnströme.
Die Psyche gibt sonst undurchdringbare Schutzmechanismen auf und Therapeuten können tiefe Einblicke in das Seelen- und Gefühlsleben eines Menschen nehmen.
Während der Sitzung werden Klienten durch Fragen und Aufforderungen zu Visualisierungen durch die Sitzung geleitet. Das Unterbewusstsein und die Psyche sprechen in Bildern, die vom Klienten und vom Therapeuten intuitiv gedeutet werden.
Erfahrene Therapeuten wissen diese Bildersprache, auftauchende Blockaden und Emotionen einzuschätzen und steuern den Prozess auf sanfte Weise.
In der Regel möchte sich die Psyche von belastenden Emotionen befreien und schickt über ihre ganz eigene Sprache Hinweise, welche Erlebnisse nicht verarbeitet werden können und wieso das so ist.
Besondere Formen der Trauerhypnose
Manche Formen der Hypnosetherapie bei Verlust eines lieben Menschen arbeiten mit Techniken zur Vergebung und Aussöhnung mit Verstorbenen.
Sie erlauben einem Trauernden in Trance noch einmal der verstorbenen Person zu begegnen. Dabei können Gefühle und Dank ausgedrückt werden, was zu Lebzeiten vielleicht nicht mehr möglich gewesen ist.
Über bestimmte Visualisierungstechniken werden in der Hypnose emotionale Verbindungen, Schuldgefühle oder belastende Gefühle zwischen einem Verstorbenen und dem Hinterbliebenen sichtbar gemacht.
Nach einer Trennung und Aufarbeitung dieser Verbindungen spüren sich Trauernde oft sehr erleichtert und Schulgefühle sowie Ängste verschwinden.
Erfolge nach der Hypnosetherapie
Bereits nach nur einer Sitzung können Betroffene eine deutliche Erleichterung spüren. Quälende Fragen nach dem „Wieso?“ oder pessimistische Haltungen gegenüber der Zukunft können verschwinden.
Bei Wut, tief sitzender Trauer, Schuldzuweisungen oder Traumata sind meistens mehrere Sitzungen und umfassendere Aufarbeitungsprozesse angezeigt. Doch der Einsatz lohnt sich. Viele Trauernde finden bald wieder Lebensfreude und können ihren Verlust auf eine neue Weise betrachten.
An die Stelle von Vorwürfen und Angst treten Dankbarkeit und heilende Gefühle.
Was kostet Hypnosetherapie?
Eine psychotherapeutische Hypnosebehandlung kostet etwa 80 bis 120 Euro und dauert inklusive Vorgespräch rund eine Stunde.
In der Regel müssen Betroffene die Kosten aus der eigenen Tasche bezahlen. Eine Ausnahme liegt nur dann vor, wenn Trauer zu so schweren psychischen, sozialen und wirtschaftlichen (anhaltende Arbeitsunfähigkeit) geführt hat. In diesen Fällen übernehmen gesetzliche Krankenkassen nach einer entsprechenden Antragstellung einen Teil oder die vollen Kosten.
Private Versicherungsträger regeln die Übernahme für psychotherapeutische Behandlungen sehr verschieden.
Hypnose gegen Trauer – Fazit
Hypnose kann immer dann ein passendes Mittel gegen Trauer sein, wenn diese langanhaltend und quälend ist oder mit traumatischen Ereignissen einhergeht. Schleicht sich durch Trauer eine Depression ein, ist ebenfalls professionelle Hilfe angezeigt.
Hypnose löst festsitzende Emotionen im Unterbewusstsein und hilft dabei, neue Sichtweisen und seelische Heilung zuzulassen.
Quellen
https://dgh-hypnose.de/was-kostet-eine-hypnosebehandlung-was-zahlt-die-krankenkasse
https://hypnose.de/artikel/was-ist-hypnose/
https://www.hypnose-in-berlin.de/hypnose/trauer
https://www.hypnause.de/hypnose-coaching-frankfurt/hypnose-trauerbewaeltigung/