Wie spricht man über der Tod?
Mit dem Sterben konfrontiert, sind wir oft sprachlos – aber das muss nicht so sein.
Bei schweren Krankheiten oder hohem Alter ist der Tod auf gewisse Weise vorhersehbar. Gespräche zum Abschied werden geführt und auch mit Freunden und Verwandten können sich sowohl der Sterbende, als auch die zukünftigen Hinterbliebenen im Vorfeld austauschen.
Doch was ist, wenn plötzlich und ohne Vorahnung und Vorwarnung ein geliebter Mensch gestorben ist? Wie soll mit der Trauer den Hinterbliebenen gegenüber umgegangen werden? Wie kann Verwandten oder Freunden Trost zugesprochen werden?
Gibt es eine bestimmte Art und Weise, um das Beileid auszusprechen? Gibt es Tabu Themen und wie wird am besten mit der Situation umgegangen. Darf man seine eigene Trauer zeigen oder sollte man bei der Kondolenz Stärke beweisen?
Kann man sich auf so ein Gespräch vorbereiten?
Eigentlich kann man sich auf dieses Gespräch nicht wirklich vorbereiten. Der Tod, egal wie und wann er kommt, kommt immer zu früh. Dennoch ist es leichter, wenn man sich bereits zu gegebener Zeit mit diesem Thema befasst.
Warum dies so wichtig ist? Der Tod ist ein Ereignis, der jedem einzelnen von uns bevorsteht. Jeder hat im Laufe seines Lebens einige liebe Menschen zu beklagen und kommt auch in die Situation Freunden und lieben Menschen während der Trauer zur Seite zu stehen. Niemand von uns kann dem Tod entkommen. Er ist so natürlich wie das Leben selbst und dennoch ist der Tod immer noch mit einer riesen Befangenheit behaftet.
Wer sich noch nie mit diesem Thema befasst hat, den trifft es wie aus heiterem Himmel. Auch wenn es kein schönes Thema ist, so kann es doch enorm beruhigend sein, wenn man sich mit dem Tod auseinandergesetzt hat.
Wer sich im Vorfeld mit dem Ableben befasst, der kann für die Hinterbliebenen eine große Stütze und ein Fels in der Brandung während dieser schwierigen Phase sein.
Was kann oder soll man sagen?
Es kommt natürlich immer individuell auf den Typus der Hinterbliebenen an. Manch einer benötigt in dieser Situation nur wenige Worte, jedoch eine feste Umarmung. Auch stumm kann jeder für den Hinterbliebenen ein großer Trost sein.
Vielleicht möchte man die Worte Tod und gestorben nicht direkt aussprechen. Hier gibt es zahlreiche Phrasen und Synonyme, die in diesem Fall helfen, die Situation leichter und vielleicht entspannter zu gestalten.
Für viele Hinterbliebene ist es im Moment der Trauer schön, Geschichten und Liebenswertes über die verlorene, geliebte Person zu hören. Es dürfen hier auch ruhig lustige Storys und Anekdoten sein.
Vor allem ist in dieser Situation Empathie besonders wichtig. Der Hinterbliebene sollte eine tiefe Verbundenheit spüren. Er möchte fühlen, dass er mit der Trauer nicht alleine ist. Es tut gut zu wissen, dass der Verstorbene auch bei anderen sehr beliebt war und schwer vermisst werden wird.
Gibt es Tabus?
Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit sind bei Gesprächen mit Hinterbliebenen enorm wichtig. Freunde und Verwandte, die einen geliebten Menschen verloren haben, brauchen eine tiefe Verbundenheit und jemanden, der sie während dieser Zeit stützt.
Sämtliche Worte sollten tief aus dem Herzen kommen. Bei der Kondolenz gibt es jedoch ein wichtiges Tabu Thema.
Über den Verstorbenen darf nicht schlecht gesprochen werden. Wer in diesem Fall nichts Positives über den Verstorbenen sagen kann, der sollte einfach schweigen. Die Hinterbliebenen benötigen in der Zeit der Trauer keine zusätzliche Belastung.
Hingegen kann ein kleiner Scherz passend sein, solange es zu den Hinterbliebenen, zum Verstorbenen und zur Situation selbst passt. Gerade Lachen kann in Momenten der Trauer ein wunderbares Geschenk sein.
Sind die Hinterbliebenen sprachlos im Trauerfall, so ist es auch wichtig, mit sehr viel Fingerspitzengefühl zu agieren. So sollte man spüren, ob die Hinterbliebenen nun viele oder wenige Worte, oder eben nur eine feste Umarmung brauchen.
Wie spricht man mit Kindern zu solchem Anlass über den Tod?
Kinder und Tod ist immer ein besonders schwieriges Thema. Hier kommt es natürlich auf das Alter der Kinder an. Es benötigt etwas Vorbereitung und Überlegung, um hier die richtigen Worte zu finden.
Kinder gehen in der Regel mit dem Tod bedeutend natürlicher um. Jedoch haben Kinder vor kaum etwas mehr Angst, als plötzlich alleine gelassen worden zu sein.
Kinder im Trauerfall benötigen eine starke Sicherheit. Wer in dieser Situation mit Kindern spricht, sollte diesen stets das Gefühl geben, für sie da zu sein. Für Kinder ist es der größte Trost zu wissen, dass sie sich auf jemanden verlassen können. Sie brauchen eine Hand die sie hält und starke Menschen, die sie durch die Trauer begleiten.
Gerade bei Kindern ist es jedoch auch wichtig, die passende Situation zu finden. Kinder trauern in der Regel nicht permanent, sondern in Wellen. Kinder können weinen und klagen, im nächsten Moment jedoch wieder lachen.
Egal in welcher Phase sich das trauernde Kind gerade befindet, genau in diesem Moment benötigt es unterstützen. Weint das Kind, welches eine geliebte Person verloren hat, so braucht es eine Umarmung, Trost und eine starke Schulter. In der Phase der Unbefangenheit und des Lachens sollte man das Kind jedoch lachen lassen.
Kinder sollten nie das Gefühl haben, dass sie von nun an immer und ewig traurig sein müssen. Im Trauerfall brauchen Kinder auch den Zuspruch, dass es in Ordnung ist, wenn sie lachen und auch glückliche Momente haben. Auch wenn der Tod erst vor kurzer Zeit das Leben verändert hat.
Für Kinder ist es wichtig dass sie wissen, dass sie in dieser Situation nicht alleine sind. Sie benötigen das Gefühl, dass die Welt auch trotz des Verlustes nicht untergeht. Sie müssen spüren, dass das Leben für sie noch nicht endet und dass es okay ist, wenn sie nach dem Verlust wieder glücklich werden.
Für Kinder ist es wichtig zu lernen, immer mit viel Liebe und schönen, glücklichen Gedanken an die verstorbene, geliebte Person zu denken.
Gibt es Ratgeber zu diesem Thema?
Sowohl im Internet, als auch im Fachhandel gibt es tolle Ratgeber zu diesem Thema. Am wichtigsten bei einem Gespräch über den Tod mit Hinterbliebenen ist es jedoch, das Herz sprechen zu lassen.
Recherche Quellen:
https://www.spiegel.de/familie/trauer-wie-spricht-man-mit-kindern-ueber-tod-a-4beaedf5-3946-4ecd-be37-31fcde8dcb09
https://www.bestattungen-hummel.net/aktuellesdetail/ueber-den-tod-sprechen-und-warum-das-wichtig-ist.html
https://www.mdr.de/wissen/sprechen-ueber-tod-und-sterben-100.html