Umstritten – QR-Codes auf Grabsteinen
Pixelsymbole führen zu Gedenkseiten an verstorbene Personen im Internet
Die Digitalisierung hat mittlerweile auch die Friedhöfe erreicht. Zur Zeit noch sehr vereinzelt ist jedoch bereits ein Trend auszumachen – QR-Codes auf Grabsteinen. Die von anderen Anwendungen bekannten Pixelsymbole führen hierbei beispielsweise auf das Facebook-Profil des Verstorbenen, ein digitales Kondolenzbuch oder auf eine Seite, auf der eine digitale Kerze entzündet werden kann. So können Informationen über den Menschen, für den der so gestaltete Grabstein aufgestellt wurde, per Smartphone geteilt werden. Nicht nur lokal, sondern weltweit.
Ihren Ursprung haben QR-beschrifteten Grabsteine in Japan. Hier wurden sie erfunden, weil in dem bevölkerungsreichen Land der verfügbare Platz auf den Friedhöfen stetig abnimmt. Um Verstorbenen trotzdem einen angemessenen Raum für die Erinnerung zu geben, wurde dieser in den Cyber-Space verlegt. Einer der Ersten, die den Gedanken in Deutschland aufgegriffen haben, ist der Kölner Steinmetz Andreas Rosenkranz. Er arbeitet die Symbole per Sandstrahlmaschine in die Steinoberfläche der Grabdenkmäler ein. Diese Technik macht die QR-Codes äußerst langlebig und witterungsbeständig.
Mit seiner Idee stieß Rosenkranz anfänglich auch auf Widerstände. In Köln wollte die Friedhofsverwaltung das digitale Erinnerungsverfahren ursprünglich verbieten. Doch nach der Intervention des Vereins Aeternitas – einer Verbraucherinitiative im Bereich Bestattungskultur – wurde das Verbot dann doch nicht ausgesprochen.